Wie kann jemand widerstandsfähiger und gelassener werden beim Eisessen?
Diese Frage wurde mir im letzten Seminar gestellt. Sicherlich ein wenig provokant, doch auf jeden Fall eine sehr gute Frage. Dann will ich mal die Komfortzone hier verlassen, um mich zu motivieren, diese Frage sinnvoll und praxisnah zu beantworten!
Und wenn eine einzige Person damit ein Aha-Erlebnis erhält, dann habe ich einen guten Job gemacht :-))
Nehmen wir einmal an, du liebst Eis. Dann steigt die Vorfreude beim Entschluss ein Eis jetzt zu essen.
Du fokussierst dich auf den Geschmack, die Cremigkeit, vielleicht auch das Kühle im Mund und das Süße beim Hinunterschlucken. Eventuell sitzt du dabei in der Sonne und läßt einfach mal alles an dir vorbei laufen (und wenn das Sinnieren zulange dauert, läuft auch das Eis…).
Was hast du mit solch einer einfachen Genussübung erreicht?
1. Du nimmst dich aus deinem Alltag heraus und entschleunigst für kurze Zeit mal.
2. Du hast dein Eis zunächst im Gedanken wahrgenommen, je mehr du dich darauf freust, desto höher der Genuss (da mehr Aufmerksamkeit auf das Genießen gelegt ist).
3. Wahrscheinlich atmest du auch noch etwas tiefer beim Eisessen in der Sonne!? du genießt schließlich.
4. Durch die Konzentration auf das Eis (positiv, hoffentlich) läßt du jetzt keine negativen Gedanken zu (deine Entspannungsfähigkeit steigt, deine „Flucht-Kampf“- Haltung hat Pause, endlich mal!).
5. Vielleicht ist dein Vormittag ja blöd gelaufen ist (jetzt Akzeptanz)… aber der Tag ist ja noch lange
und mit einem Eis im Bauch kann es doch nur besser werden, oder?(Juhuu los gelassen).
6. Du hast idealerweise durch diesen kleinen Genuss eine Lösung für eines deiner Herausforderungen gefunden, OHNE darüber nach zu denken! Das liefert dir vielleicht dein Unterbewusstsein nach deiner Eis Lektion – einfach so, weil es gerne für dich arbeitet.
All das könnte bei einer Kugel Eis entstehen, oder bei einer warmen Suppe jetzt im Herbst, oder bei einem Waldspaziergang. Und damit sind einige Säulen der Resilienz angesprochen:
Akzeptanz: es ist wie es ist, – erst einmal!
Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit (ich tue mir etwas Gutes und genieße)
Netzwerken – das Vernetzen mit mir selbst, meine Wahrnehmung und Freude beim Genießen
und damit kommt der Optimismus auch wieder – mindestens für den Rest des Tages.
Sonst empfehle ich eine weitere Kugel Eis, um beim Trainieren zu bleiben.
P.S.
Übrigens ich esse zurzeit am liebsten Salz-Karamell Eis :-))
Eure Patricia